
Das Geschehen begann mit einem reinen IPPONGEAR-Finale in der Kategorie -48kg. Helen Habib (GER) und Aitana Díaz Hernández (ESP) lieferten sich ein packendes Duell. Habib setzte den Ton mit unermüdlichen Seoi-Nage-Angriffen und zwang ihre spanische Gegnerin zu zwei Shidos. Doch als der Kampf ins Golden Score ging, kämpfte sich Díaz Hernández zurück. Nach 3:30 Minuten in der Verlängerung sicherte sie sich mit einem entscheidenden Haltegriff den Titel und krönte sich zur Junioren-Europameisterin 2025.
“Mein Trainer, Sugoi Uriarte, sagte mir, bevor ich hierherkam: ‘Wenn du es träumen kannst, kannst du es auch erreichen.’ Mit dieser Einstellung bin ich in den Wettkampf gegangen,” erzählte Díaz Hernández.

Eine weitere unvergessliche Leistung zeigte Mihajlo Simin (SRB) in der Kategorie -81kg. Sein Weg ins Finale war gespickt mit spektakulären Würfen, und auch das Finale selbst entwickelte sich zu einem taktischen Schlagabtausch. Im Golden Score fand Simin schließlich seinen Moment – ein perfekt getimtes Ko-uchi-gake zu Ippon brachte ihm die Goldmedaille. “Der Unterschied heute war mentale Stärke,” sagte Simin. “Körperliche Kraft ist wichtig, aber wenn du mental stark genug bist, kann dich niemand aufhalten.”

In der Kategorie -52kg zeigte Bojana Savic (SRB) Kampfgeist und Entschlossenheit. Sie eliminierte mehrere Topgesetzte – darunter die deutsche Nummer 2, Tabea Nika Mecklenburg – und erkämpfte sich eine hart verdiente Bronzemedaille.

Titelverteidigerin Sara-Joy Bauer (GER) kämpfte sich mit ihrer gewohnten Dominanz erneut ins Finale der -63kg-Klasse. Dort traf sie auf die Olympiateilnehmerin von 2024, Savita Russo (ITA). Trotz Bauers unermüdlicher Angriffe war ein früher Wazari mit anschließendem Osae-komi entscheidend. Dieses Mal sicherte sich Bauer Silber – dennoch ein weiterer großer Erfolg in ihrer jungen Karriere.

Bei den Schwergewichten lieferte Mortaza Suha (GER) in der +100kg-Kategorie eine starke Vorstellung ab. Gegen harte Konkurrenz kämpfte er sich ins Finale und gewann nach einem intensiven Duell Silber. Später schloss sich Suha mit Bauer und dem Rest des Teams Deutschland zusammen und half der Mannschaft, eine beeindruckende Bronzemedaille im Mixed Team zu holen.

Die Medaillen hörten damit nicht auf. Maria Hanstede (NED), die Nummer 6 der Welt, stürmte durch das Feld der -78kg-Klasse bis ins Finale und gewann schließlich nach einem Duell mit der amtierenden französischen Meisterin eine brillante Silbermedaille.

Im Finale der -100kg-Klasse traf Jakob Vares (EST) wie schon im Vorjahr auf Milan Bulaja (SRB). Erneut gelang es Bulaja, den Sieg knapp für sich zu entscheiden, doch Vares zeigte herausragenden Kampfgeist und Entschlossenheit und sicherte sich seine zweite Junioren-Europasilbermedaille in Folge.

Zur estnischen Erfolgsgeschichte trug auch Emma Aktas (EST) mit einer Bronzemedaille in der +78kg-Klasse bei. Nach ihrem fünften Platz bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Budapest zeigte Aktas Selbstvertrauen und Widerstandskraft, musste sich nur der späteren Siegerin Celia Cancan (FRA) geschlagen geben.
Ein weiteres unvergessliches Wochenende für Team IPPONGEAR – mit Europameistern, Silbermedaillen, Bronzen und jeder Menge Herz auf der Tatami. Nächster Halt? Die Junioren-Weltmeisterschaften in Lima, Peru – und wir können es kaum erwarten, unsere Rising Stars auf der Weltbühne glänzen zu sehen.