Sie ist nicht mehr die Überraschungsfinalistin von 2022. Lara Cvjetko (CRO) hat ihren Platz in der Weltspitze offiziell gefestigt. Auf dem Weg ins Finale fegte die kroatische Judoka durch das Feld: Sie besiegte SONG Hui Mun (PRK), Gabriella Willems (BEL) und in einem packenden Golden-Score-Viertelfinale die amtierende Weltmeisterin Margaux Pinot (FRA). Im Halbfinale agierte Lara souverän gegen die erfahrene Aoife Coughlan (AUS). Das Finale gegen Japans Shiho Tanaka war ein taktischer Schlagabtausch, der in der Verlängerung knapp durch einen Yuko entschieden wurde. Eine Silbermedaille – aber eine goldene Leistung in jeder Hinsicht.
„Diesmal hat es sich wirklich wie ein WM-Finale angefühlt“, erzählte Lara. „Beim ersten Mal stand ich meiner Teamkollegin Barbara [Matic] gegenüber – das war ein sehr seltsames Gefühl. Es fühlte sich eher wie eine nationale Meisterschaft an. Aber dieses Mal war es ganz anders. Selbst jetzt kann ich kaum glauben, dass ich diese Silbermedaille gewonnen habe.“
„Zu Beginn des Jahres hätte ich nie gedacht, dass ich am Ende mit einer EM-Bronzemedaille und einer WM-Silbermedaille dastehen würde. Ich bin einfach überglücklich.“
Kroatiens Dichte in der Klasse bis 70 kg ist schlichtweg phänomenal – mit Olympiasiegerin und Weltmeisterin Barbara Matic und nun einer weiteren WM-Silbermedaille für Cvjetko.
Ein weiterer großer Name, eine weitere große Medaille: Sanne Van Dijke (NED) kehrte zu ihrem Lieblingspflaster – Budapest – zurück und holte ihre dritte WM-Bronzemedaille. Die Olympiadritte von 2021 besiegte Ai Tsunoda (ESP) im Bronzekampf mit gewohnter Ruhe und unermüdlichem Kampfgeist. „Ich liebe Budapest! Meine erste WM-Medaille habe ich hier gewonnen, den Masters habe ich hier gewonnen – und jetzt das. Alles ist nah, keine Zeitverschiebung, gutes Essen – es ist perfekt. Und ich bin glücklich, wieder auf dem Podium zu stehen“, sagte Sanne.
Miriam Butkereit (GER) klopfte schon lange an die Tür bei Weltmeisterschaften – am fünften Tag in Budapest öffnete sich diese Tür endlich. Nach zwei bitteren fünften Plätzen bei früheren WMs holt sich Miri nun ihre erste WM-Bronzemedaille.
„Ich bin stolz. Die erste Medaille nach den Olympischen Spielen – und dann gleich meine erste WM-Medaille. Es ist einfach großartig.“ Trotz kurzer Vorbereitungszeit nach der Europameisterschaft und einer hartnäckigen Knieverletzung zeigte Butkereit den ganzen Tag über Stärke und Durchhaltevermögen. „Im Randori beim Training habe ich mich besser gefühlt als erwartet. Ich dachte nur: Wow, ich bin stark. Ich bin zurück.“
Doch nicht nur in der Klasse bis 70 kg glänzte IPPONGEAR. Klen Kristofer Kaljulaid (EST) sorgte in der Männerklasse bis 90 kg für Aufsehen – mit einem starken fünften Platz. Im Hoffnungslauf bezwang er den Olympia-Dritten Maxime-Gael Ngayap Hambou (FRA). Eine Weltklasse-Leistung eines aufstrebenden Talents.
Tag 5 war eine Feier all dessen, wofür IPPONGEAR steht: Exzellenz, Durchhaltevermögen, Leidenschaft. Von Cvjetkos furiosem Weg zu Silber über Van Dijkes Konstanz bis hin zu Butkereits lang ersehntem Durchbruch – wir sind unglaublich stolz auf unser Team! Herzlichen Glückwunsch!
